Im Rahmen des 25jährigen Jubiläums, das der Budokwai Schwäbisch Hall in diesem Jahr feiert, hatte man Kampfsportler der Internationalen Spitzenklasse für einen Lehrgang In Schwäbisch Hall gewinnen können. Unter Ihnen war auch Udo Quellmalz, der amtierende Olympiasieger im Judo von Atlanta. Und die große Attraktivität der Budokwai Veranstaltung zog ihre Kreise – es kamen viele Sportler aus ganz Deutschland: Rund 430 Teilnehmer wurden gezählt.
Die Veranstaltung wurde vom Vorsitzenden des Budokwai Schwäbisch Hall e.V., Jürgen Schenk, eröffnet, der eine ganze Reihe von Ehrengästen anläßlich dieses Jubiläums begrüßen durfte. Für die Stadt Schwäbisch Hall überbrachte Bürgermeister Uwe Winkler die Glückwünsche der Stadt und wünschte den zahlreichen Teilnehmern – zwei schöne Tage in Schwäbisch Hall und beim Sommernachtsfest.
Helmut Göring als Vorsitzender des Sportkreises Schwäbisch Hall übergab im Namen des Württembergischen Landessportbundes dem Ausrichter ein Präsent und erinnerte nochmals an die vielen ehrenamtlichen Helfer ohne die eine solche Veranstaltung gar nicht machbar wäre.
Vom Stadtverband für Leibesübungen war dessen Vorsitzender, Friedrich Mack, der Einladung gefolgt. Dieser überreichte dem Verein zu seinem 25jährigen Jubiläum den Ehrenteller des Stadtverbandes für Leibesübungen.
Auch der Präsident des Württembergischen Ju-Jutsu-Verbandes, Andreas Trommer, ließ es sich nicht nehmen, persönlich in Hall zu erscheinen und dem Budokwai Schwäbisch Hall für sein jahrelanges Engagement zu danken. Er stellte noch einmal heraus, dass der Budokwai Hall mit seinen etwa 180 Ju-Jutsu-Mitgliedern der größte Verein in Württemberg ist und mit seinen Danträgern zu den erfolgreichsten Vereinen Deutschlands zählt.
Die Resonanz der Veranstaltung war toll – etwa 430 Teilnehmer hatten den Weg nach Schwäbisch Hall gefunden.
Dies war kein Wunder, denn der Budokwai Schwäbisch Hall e.V. hatte Trainer der absoluten Weltspitze zu diesem Lehrgang eingeladen. So unterrichtete der Karate-Vize-Weltmeister, Europameister und Mannschaftsweltmeister Kosta Sariyannis die Teilnehmer in Karate. Es war beeindruckend, mit welcher Schnelligkeit und Präzision Kosta seine Fuß- und Armtechniken darbot. Vor allem die aktiven Wettkämpfer konnten hiervon sehr profitieren. Aber auch diejenigen Budo-Sportler, die bis dahin noch nicht so stark mit Karate in Berührung gekommen waren, zeigten sich begeistert von den gezeigten Techniken.
Auf 360 Quadratmetern Mattenfläche unterrichtete. Heinz Lamade, 7. Dan Ju-Jutsu und 5. Dan Judo die Teilnehmer. Heinz Lamade gehörte bereits von den Anfängen des Budokwai Schwäbisch Hall an zu den Trainern, die den Verein stark unterstützten. Obwohl die meisten Teilnehmer Heinz Lamade von vorangegangenen Lehrgängen kannten, zeigte er trotzdem immer wieder neue Variationen, so daß es keinem der Teilnehmer langweilig wurde. Heinz Lamade ist zudem auch noch Vizepräsident des Deutschen Ju-Jutsu Verbandes e. V und der Internationalen Ju-Jutsu Förderation.
Zum ersten Mal hatte der Budokwai Hall auch einen Vertreter des Wing-Tsun-Kung Fu nach Schwäbisch Hall eingeladen. Dass man hierbei mit Jürgen Kestner einen der besten Wing-Tsun-Lehrer verpflichten konnte, erwies sich als Glücksfall. Jürgen Kestner kommt ursprünglich aus dem Goshin-Ryu-Karatelager, war dort unter anderem zweimal Vize-Europameister bevor er dann zum Wing Tsun wechselte. Dort hat er mittlerweile den dritten Lehrergrad erreicht. Von Beruf ist er Chefausbilder bei einem Spezialeinsatzkommando der Polizei. Er war aber auch schon als Personenschützer von Filmstars wie Jean Claude van Damme und Chuck Norris tätig. Einer der Höhepunkte in seiner sportlichen Laufbahn war sicher auch sein Auftreten Ende letzten Jahres bei der weltgrößten Budoshow, der Budogala in Dortmund und München. Mit einem Partner zeigte er grundlegende Techniken des Wing Tsun, aber auch einige fortgeschrittene Techniken.
Klaus Irmscher, 4. Dan Judo, von der TSG Schwäbisch Hall, zeigte am Samstag Variationen des Schulterwurfs und Bodentechniken. Die vielen Ju-Jutsuka konnten auch dabei einige neue Techniken und Kombinationen mitnehmen.
Höhepunkt der Veranstaltung war sicherlich das Auftreten von Udo Quellmalz. Udo Quellmalz hat alles, was möglich ist, im Judo gewonnen. Er war mehrmals Deutscher Meister, 1991 und 1995 in Japan Weltmeister, nahm an der Olympiade 1988 in Seoul teil, erreichte bei der Olympiade 1992 in Barcelona Bronze, bevor er schließlich vor fünf Wochen in Atlanta Olympiasieger wurde. Obwohl er am Samstag erst in München und anschließend in Berlin bei einer Ehrung war, flog er Sonntag morgen bereits um 6 Uhr nach Stuttgart, wo er von Mitgliedern des Budokwai Schwäbisch Hall abgeholt wurde. Der sympathische Olympiasieger zeigte dann drei Stunden lang sein Können auf der Matte. Natürlich musste er auch über Atlanta Fragen beantworten und vor allem Autogramme auf verschiedene Gegenstände und Kleidungsstücke geben.
Dank Friedrich Buntz, eines Langenburger Piloten, der allerdings seine Maschine in Weckrieden stehen hat, ergab sich dann kurzfristig die Möglichkeit, den Olympiasieger von Hall direkt nach Hause zu fliegen. Der herzliche Dank der Budokwai-Mitglieder war dem Piloten gewiss, denn nur so war es möglich, dass Udo Quellmalz bis zum Spätnachmittag in Hall bleiben konnte. Fazit des Lehrgangs: Es war vermutlich der größte Lehrgang dieser Art in Deutschland mit absoluten Weltklassetrainern und einer perfekten Organisation durch den ausrichtenden Verein. So galt der Dank des Ausrichters am Ende vor allem seinen vielen ehrenamtlichen Helfern, dem anwesenden DRK, der Stadt Hall für die Bereitstellung der Hallen, dem Hausmeister Bürk und der TSG Hall, dem TSV Sulzdorf und dem TSV Crailsheim für die Bereitstellung von Budomatten.